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Net Zero Clouds - Klimastrategien der Hyperscaler AWS, Azure und Google

In einer Welt, in der sich Kunden nachhaltige Produkte wünschen, institutionelle Anleger nur noch in klimaneutrale Unternehmen investieren und Gesetzgeber immer strengere Emissionsvorgaben machen, müssen sich auch IT-Firmen und vor allem Cloud Provider klar positionieren und Antworten zur Lösung der Klimakrise präsentieren.

  • Doch welche Antworten, Lösungen und Cloud Services haben AWS, Azure, Google und Co im Angebot? 

  • Wie klar und ambitioniert haben die führenden Cloud Provider ihre eigenen Klimaziele abgesteckt? 

  • Wie weit sind AWS, Azure und Google bei der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategien bisher gekommen? 

  • Was können CIOs und Startup CTOs von den großen Cloud-Plattformen zukünftig erwarten, wenn es darum geht, die eigenen digitalen Infrastrukturen und digitalen Produkte klimaneutral zu gestalten und in der Cloud zu betreiben?

“Carbon Footprint” als zentrale Unternehmenskennzahl - auch CIOs und Digitalchefs sind gefordert

In den vergangenen 24 Monaten ist der “Carbon Footprint” zu einem zentralen Gradmesser des Unternehmenserfolgs avanciert. Denn Klimaneutralität bedeutet in Zeiten explodierender Energiekosten und harter ESG-Regularien einen strategischen Wettbewerbsvorteil. “Net Zero” wird immer mehr zum Ausdruck der Innovationskraft von global operierenden Unternehmen.

Da sich in der Praxis aber viele Unternehmen immer noch schwer tun Treibhausgasemissionen zu messen, zu analysieren und zu reduzieren, kommt auf die CIOs und Digitalchefs in den kommenden Jahren eine wichtige Aufgabe zu. Denn es gilt, ein unternehmensweites und automatisiertes “Carbon Management” aufzubauen und dafür die notwendigen Daten bereitzustellen, entsprechende Software-Tools einzuführen sowie Know-How im Bereich “Sustainability Analytics” aufzubauen. Denn nur mittels Daten und Digitalisierung lassen sich Effizienzpotenziale heben und Emissionen reduzieren, indem Prozessketten optimiert, Materialflüsse zirkulär gestaltet und neue “Climate Tech”-Innovationen eingeführt werden. Die IT in den Unternehmen hat somit einen großen Einfluss auf die erfolgreiche Transformation hin zum klimaneutralen Unternehmen. Dies lässt sich auch als “Handabdruck” der Digitalisierung beschreiben.

Neben dem “Handabdruck” existiert auch ein “Fußabdruck” der Unternehmens-IT. Denn mit zunehmender Digitalisierung steigen auch der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen durch den Betrieb von Rechenzentren, Software und Nutzung von Cloud Diensten. CIOs werden somit in den kommenden Jahren ein transparentes CO2- und Nachhaltigkeitsreporting für Ihren IT-Betrieb aufsetzen und Emissionen ganzheitlich und signifikant reduzieren müssen. Und hier spielen die Klimastrategien und Angebote der Cloud Provider eine maßgebliche Rolle, machen doch Cloud Services (IaaS, PaaS, SaaS) mittlerweile mehr als 30% der IT-Budgets großer und mittelständischer Firmen aus.

CO2-frei bis 2025 - Ambitionierte Klimaziele bei AWS, Azure, Google & Co 

Angetrieben durch den immensen Energieverbrauch ihrer “Hyperscale”-Rechenzentren, zählen die globalen Cloud Provider AWS, Azure und Google zu den Vorreitern im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz. Denn nur ein besonders energieeffizienter Betrieb der eigenen digitalen Infrastruktur ermöglicht einen profitablen Betrieb. So liegen die PUE-Werte von AWS, Azure und Google mit durchschnittlich 1,1-1,3 deutlich geringer, als bei den meisten Unternehmensrechenzentren oder mittelgroßen Hosting Providern (zwischen 1,3-1,6). 

Durch die massiven Investitionen in neue Rechenzentren, konnten energieoptimierte Standorte erschlossen, innovative Kühlsysteme implementiert sowie Stromversorgung mit erneuerbaren Energieträgern realisiert werden. 

Auch im Hinblick auf die CO2-Bilanz ihrer Rechenzentren haben sich die globalen Cloud Provider ambitionierte Ziele gesteckt - meist in Verbindung mit einer deutlichen Erhöhung des Anteils   an erneuerbaren Energien in ihrem Strommix:

  • AWS: Amazon Web Services strebt an, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu wirtschaften. Der Anteil an erneuerbaren Energien soll schon bis zum Jahr 2025 auf 100% erhöht werden.

  • Azure: Microsoft plant als Konzern sowie für seine Azure-Cloudsparte bis zum Jahr 2030 klimaneutral und ab diesem Zeitpunkt klimanegativ zu sein - mit dem Ziel bis 2050 alle Treibhausgasemissionen seit Unternehmensgründung im Jahr 1975 aus der Atmosphäre zurückgeholt bzw. ausgeglichen zu haben. Die Versorgung mit erneuerbaren Energien soll ebenfalls im Jahr 2025 zu 100% erreicht sein. Ähnlich wie Google (siehe unten) plant Microsoft bis 2030 eine flächendeckende, rund-um-die-Uhr Versorgung seiner Rechenzentren mit erneuerbarer Energie.

  • Google: Google kann für sich in Anspruch nehmen, schon heute “klimaneutral” zu sein und auch den unternehmensweiten jährlichen Strombedarf durch den Kauf erneuerbarer Energien abzudecken. Allerdings geht Google noch weiter und will bis 2030 dafür sorgen, jederzeit (24/7) alle weltweiten Rechenzentrumsstandorte mit erneuerbarer Energie zu versorgen!

Nachhaltigkeit in der Cloud - Wo stehen AWS, Azure und Google in 2022?

Man muss konstatieren, dass die globalen Cloud Provider schon heute einiges erreicht haben, um ihre immensen Infrastrukturen energieeffizient zu betreiben und Emissionen zu reduzieren. So zählen laut Internationaler Energie Agentur (IEA) die globalen Cloud Provider seit Jahren zu den größten Abnehmern von erneuerbaren Energien:

https://www.iea.org/data-and-statistics/charts/top-corporate-off-takers-of-renewable-power-purchase-agreements-2010-2020

  • Google: Google hat derzeit die Nase vor, wenn es um Klimaneutralität und den Einsatz von erneuerbarer Energie geht. So wurden im Jahr 2020 schon 67% des Energiebedarfs vollständig durch erneuerbare Energien gedeckt. Mit einem PUE von durchschnittlich 1,1 über all seine weltweiten Rechenzentren hinweg, liegt Google derzeit auch bei der Energieeffizienz vorne. Darüber hinaus stellt Google seinen Nutzern mit der “Carbon Sense Suite” eine Carbon Reporting-Lösung zur Verfügung, mit der Cloud-Nutzer ihre Brutto-Emissionen durch Nutzung der Cloud-Dienste messen, visualisieren und in ein standardisiertes ESG- bzw. Carbon Reporting überführen können. Hinzu kommen eine Reihe von Trainings, Masterclasses und Best Practices für Kunden und Partner, um sich mit dem Thema Nachhaltigkeit vertraut zu machen. Zudem existieren eine Reihe weiterer Nachhaltigkeits-Initiativen für einen schonenden Umgang mit der Ressource Wasser, dem Lifecycle Management von IT-Hardware (Recycling & Refurbishment) und dem Einsatz von Plastik-Ersatzstoffen in Google-eigenen Produkten.

  • Azure: Motiviert durch den langjährigen und persönlichen Einsatz seines Gründers Bill Gates für den Klimaschutz, hat Microsoft nicht nur ambitionierte Ziele ausgerufen, sondern ebenfalls in den letzten 3 Jahren schon vieles erreicht und große Summen in Nachhaltigkeitsinitiativen investiert. Die Dekarbonisierung der eigenen Stromversorgung durch Kauf und Nutzung erneuerbarer Energien steht dabei im Fokus. Microsoft stellt seinen Kunden ebenfalls ein “Emission Impact Dashboard” zur Verfügung, um Emissionen aus der Cloud-Nutzung transparent und messbar zu machen. Kunden können damit auch Emissionen von “On-Premise”-Instanzen mit der Cloud vergleichen. Darüber hinaus hat Microsoft mit der “Cloud for Sustainability” eine vollständige Carbon Management-Lösung entwickelt (noch im Preview-Status), mit der Kunden CO2e-Emissionen für alle Unternehmensprozesse ganzheitlich messen, reduzieren und reporten können. Im Hinblick auf die Erweiterung der eigenen Cloud-Portfolios, um entsprechenden Plattform- und SaaS-Dienste hat also Microsoft die Nase vorn. Analog zu Google und AWS bietet auch Microsoft reichlich Content, um Kunden und Partner an das Thema heranzuführen.

  • AWS: Im Rennen um die nachhaltigste und klimafreundlichste Cloud hat auch Marktführer AWS in den letzten beiden Jahren einiges getan. Allerdings muss konstatiert werden, dass AWS das Thema zumindest marketingseitig etwas verschlafen hat und im Hinblick auf die Breite und Tiefe seiner Nachhaltigkeits- und Klima-Initiativen etwas hinterherhinkt. Dafür haben die verfügbaren Dienste, wie das “Customer Carbon Footprint Tool” zur Messung der CO2-Emissionen sowie die “Amazon Sustainability Data Initiative” Hand und Fuß. Diese bietet AWS-Anwendern via API und Datenkatalog Zugang zu einer Vielzahl an relevanten Datenquellen zum Thema Klima- und Nachhaltigkeit. Zudem werden Nachhaltigkeits-Startups gefördert und das “OS Climate”-Projekt der Linux Foundation unterstützt. Den größten Hebel zur Reduzierung von Emissionen hat AWS aber über seine Marktmacht und sein “AWS Well Architected Framework”, das in seiner neuesten Fassung Methoden und Anleitungen enthält, um AWS Cloud Dienste möglichst Energie- und Klima-effizient  zu nutzen sowie klima-optimiert für die Cloud zu programmieren.  Zudem ist AWS einer der größten Einkäufer erneuerbarer Energien und hat aktuell 274 Projekte zur Erzeugung erneuerbarer Energien initiiert (105 Utility-Scale Solar und Wind-Parks sowie 105 Solar-Installationen auf seinen RZ-Standorten). 

Auf dem Weg zum klimaneutralen Unternehmen - Was können Kunden zukünftig von AWS, Azure, Google und Co erwarten?

Was Kunden und Anwender zukünftig von ihren Cloud Providern erwarten und wie sich Unternehmenslenker, CIOs und Digitalentscheider bestmöglich auf die Transformation zum klimaneutralen Unternehmen vorbereiten können, erfahren Sie in der Vollversion unseres kostenfreien Reports an folgender Stelle.

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Lesen
und CO2-Sparen☁️🌱😊